Herbert Gmähle hat 20 Jahre lang die Kasse der Judoka gehütet
Normalerweise geht es nicht lange gut, wenn ein Kaufmann gerne Leute aufs Kreuz legt – außer im Fall Herbert Gmähle. Der Wäschenbeurener hat als Trainer die Judo-Freizeitgruppe vorangebracht, sich als Vereinsrat für die Budoabteilung stark gemacht, Artikel für das Turnerschaftsecho geschrieben, die Kampftage der Judo-Frauen in der Zweiten Bundesliga mitorganisiert… und vor allem fast 20 Jahre lang die Kasse der Judoka streng gehütet. Damit hat Gmähle mit dafür gesorgt, dass sportliche Erfolge wie der Aufstieg der Frauen in die Zweite Bundesliga überhaupt erst möglich wurden. Schließlich mussten nicht nur diese Turniere auch irgendwie finanziert werden.
Inzwischen ist Gmähle 65 Jahre alt und hat beschlossen, ein bisschen kürzer zu treten. Eine Pause hat sich der Tausendsassa wohlverdient, meinen dazu die Judo-Kameraden – auch wenn sie ihrem versierten Kassierer natürlich etwas nachtrauern. Schließlich kann nicht jeder so gut mit Zahlen umgehen wie der gelernte Kaufmann. Zum Glück hat sich bereits ein Ersatz gefunden: Der neue Kassierer ist Martin Maier. Da sich Gmähle bereit erklärt hat, ihn einzuarbeiten, machen sich die Judoka keine allzu großen Sorgen um ihre finanzielle Zukunft. Immerhin ist Gmähle für seine hervorragende Kassenführung mehrfach vom Verein gelobt worden und hat als Lehrmeister eine Menge Erfahrung. Denn eingestiegen ist er bei der Turnerschaft vor vielen Jahren als Judo-Trainer. Der ehemalige Schüler und Bewunderer des koreanischen Bundesligatrainers Han-Ho-San hat dessen Kentnisse über die Jahre an Generationen von jungen Judoka weitergegeben.
Geschrieben von Karen Schnebeck