Schwere Mädchen machen Sorgen

Zum Auftakt der zweiten Judo-Bundesliga kämpfen die Frauen der Turnerschaft Göppingen am Samstag in München-Gröbenzell.

Die Judo-Frauen der Turnerschaft starten mit gemischten Gefühlen in die neue Saison. Für den ersten Kampftag in Gröbenzell setzen sie zwar auf Sieg, doch insgesamt sehen sie einer schwierigen Zeit entgegen: Die Mannschaft plagt sich mit Besetzungsproblemen im Schwergewicht.

Gegen Aufsteiger Ludwigshafen und Gastgeber Gröbenzell rechnen sich die TS-Judokas gute Chancen aus. „Wir gehen aufs Ganze“, kündigt Trainer Aleo an und das heißt für ihn: zwei Siege müssen her.

Die Chancen stehen gut, denn die Judoka können in Gröbenzell in voller Mannschaftsstärke antreten. Zwar haben sich die Göppingerinnen von vier Kämpferinnen trennen müssen – Nora Bauer (-63kg), Pia Hallwachs (-52kg) und Anne Antic (-78kg) sind in die erste Liga gewechselt, Nina Schleifer (-57kg) ist in ihre Heimatstadt Karlsruhe zurückgekehrt – doch es gibt auch Neuzugänge. Die erfahrene Bianca Schuhmeier (-48kg) wechselt vom Erstbundesligisten KSV Esslingen nach Göppingen, Marie-Louise Zeller (-48kg) gehört zum vielversprechenden Bundesliganachwuchs und kommt von Tübingen zur Turnerschaft. Die Sorgen, die Trainer Aleo sich im vergangenen Jahr noch um die Besetzung der leichteren Gewichtsklasse gemacht hatte, gehören damit der Vergangenheit an. In den mittleren Klassen sind die Göppingerinnen mit Spitzenkämpferinnen wie Andrea Roos (-63kg), Sandra Off (-70kg) und Anita Glaser (-78kg) ohnehin kaum zu schlagen.

Was bleibt, sind Probleme im Schwergewicht. Neben Anne Antic müssen die TS-Frauen auf weitere Spitzenleute verzichten. Susanna Sluka (-78kg) wurde am Kreuzband operiert und fällt einige Monate aus.Lediglich die erfahrene Ninett Ivens (-78kg) kann im Schwergewicht antreten. „Eine unsichere Sache“, bedauert Salva Aleo, der gerne weitere Schwergewichtlerinnen im Kader sehen würde.Der Trainer ist zwar sicher, dass Ivens in Gröbenzell zwei Siege einfährt, doch wie es weiter geht, ist offen. Da Ivens eine Ausbildung macht und teilweise am Wochenende arbeiten muss, kann es sein, dass Aleo ohne seine derzeit einzige Schwergewichtlerin dasteht. „Ihr Arbeitgeber unterstützt keinen Leistungssport, da können wir überhaupt nichts dagegen tun“, bedauert er.

von Karen Schnebeck, erschienen in der NWZ am 17.04.2009