Workshop Praxis- / Verhaltenstraining für Jugend und Erwachsene im Dojo Sensei

Nahezu täglich kommt es zu Übergriffen, welche die Menschen meist unverhofft treffen und geradezu lähmen. Oft hat man nicht mal mehr die Möglichkeit zum Rückzug. An dieser Stelle kann selbstbewusstes Auftreten und Wissen zum Umgang mit der Gefahr dazu beitragen nicht gleich in die Opferrolle zu geraten. „Wie verhalte ich mich bei Bedrohungen“, „Wie schätze ich Gefahr und Risiko ein“.

Einer Idee von R. Schmidt, 7. Dan und Ehrenmitglied der WJJF- D folgend wurde am 08. Juli 2023 im Dojo Sensei bei der Turnerschaft Göppingen, ein Projekt durchgeführt. Hierzu fand, in Anlehnung des Jiu-Jitsu der WJJF, mit weiteren Budo Disziplinen ein freier Workshop mit dem Thema Verhaltenstraining – Praxis SV statt.

Trotz des mit Temperaturen von weit über 30 Grad heißen Sommerstages fand der Workshop der sich sowohl an Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche wendete, großes Interesse und wurde sehr gut besucht und angenommen.

Die ersten Teilnehmer trafen bereits um 09:00 Uhr ein wo sie mit frisch gebrühtem Kaffee sowie Kaltgetränken versorgt wurden. Natürlich gab es auch eine kleine Stärkung. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer hatten schon am frühen Morgen alles gut vorbereitet.   

Pünktlich um 10:00 Uhr ging es dann auf die Tatami wo die Teilnehmer bereits von R. Schmidt empfangen wurden, welcher auch die Begrüßung durchführte. Auch ein Vertreter des Vereinsvorstandes begrüßte uns und wünschte viel Erfolg.

R. Schmidt, dem der Löwenanteil des Workshops zufiel und der sich hauptsächlich der Erwachsenen annahm wurde unterstützt durch Jan Fischer, Dojoleiter des Dojo Sakura beim TSV Süßen und stellv. Jugendreferent des WJJF, welcher sich um die Jugend kümmerte. Besonders erfreulich war, dass auch zwei hochrangige Besucher aus der Schweiz, Francisco (Franz) Boadella, Präsident der WJJF-CH und dessen Stellvertreter, Fritz Melcher bereits am Freitag anreisten und unterstützend teilnahmen.

Nach ein paar einführenden Worten und Erläuterungen zum Projekt ging es trotz, oder besser gesagt wegen steigender Temperaturen gleich zur Sache.

Der anstrengendste Teil sollte vor dem Temperaturhöhepunkt abgearbeitet sein. So kamen die Teilnehmer unter Einsatz von Schutzwesten, Medizinbällen und Schlagpolstern sehr schnell auf Betriebstemperatur. Mehrere kurze Trinkpausen waren von Nöten. Unter Zuhilfenahme von Dummies konnten einige der häufigsten Situationen realistisch ausprobiert werden bevor es dann in die Mittagspause ging.

Zur gleichen Zeit fand wieder das schon zur Tradition gewordene, öffentliche, Sommerfest des Vereins statt wo sich die Teilnehmer bei reichhaltigem Speise- und Getränkeangebot von den Strapazen erholen und den Vorführungen der anderen Sportabteilungen zusehen konnten.

Auf der Tartanbahn direkt vor den gut besetzten Zuschauerbänken lagen noch Bodenmatten der Turner. Bevor diese weggeräumt werden sollten nutzen ein paar Teilnehmer von uns das eben erlernte öffentlich vorzuführen. Leider hatten wir nicht mit den enormen Temperaturen gerechnet welche auf der Kunststoffoberfläche der Matten herrschte, so dass die Vorführung nach knapp 2 Minuten beendet werden musste.

Erholt und gestärkt ging es dann in die letzte Runde, wobei der Schwerpunkt mehr auf Theorie gelegt wurde. So vermittelten die Schweizer Sportkameraden sehr anschaulich wie eine Person „abgescannt“ wird und welche Schlüsse, Einschätzungen zum Risiko daraus folgen. Zwischendurch sorgte Franz mit seinen Fingerfertigkeiten für Auflockerungen und Heiterkeit auch bei den Zuschauern, welche immer wieder mal die Köpfe hereinstreckten oder gar am Rand der Tatami Platz nahmen und zum Mitmachen aufgefordert waren.

Die große Zahl der Zuschauer, vor allem die der Frauen und Kinder, zeugt hier von großem Interesse. Auch von den Teilnehmern kam positives Feedback. Besondere Erwähnung fand die Tatsache des gemeinsamen, harmonischen Trainings zwischen Alt und Jung, männlich und weiblich. Neue Freundschaften sind entstanden. Eine großartige Mischung. Alles in allem ein gelungener Workshop.

Der stellv. Dojo Leiter Wolfgang Fischer, der selbst mit auf der Matte stand, hatte an diesem Tage und die Zeit davor alle Hände voll zu tun. Dennoch wird auf Grund des großen Interesses und des positiven Echos bereits über die Planung und Organisation eines weiteren Workshops nachgedacht.

W. Fischer